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Brutboxenprojekt 2020

Anfang Februar 2020 kamen tausende Bachforelleneier im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre. Durch die Brutbox unterstützen wir die natürliche Arterhaltung und verringern die Zahl zugekaufter Zuchtfische.



In großer Zahl werden Besatzfische aus Zuchtanlagen in unseren Gewässern besetzt. Dabei landen jedoch viele genetisch schlecht angepasste Fische in Bärensee und Wertach. Exemplare, die unter natürlichen Bedingungen nach kurzer Zeit gestorben wären. In der Folge sortiert die Natur die schwachen und nicht anpassungsfähigen Exemplare nach dem Besetzen aus.


Verluste gibt es zwar auch bei der Aufzucht in Brutboxen, viele nicht überlebensfähige Fische werden jedoch bereits im Eistadium aussortiert. Sind die Forellen einmal geschlüpft, fallen ihre Überlebenschancen deutlich höher aus. Mit dem Einsatz der Brutboxen fördern wir einen widerstandsfähigen Bestand. Denn Fische, die in natürlichen Gewässern aufwachsen, sind robuster und besser an die Wasserqualität in ihrem Habitat angepasst. Zudem beweisen wir Angler uns einmal mehr als Naturschützer und wecken Interesse für Gewässerökologie.


Der geeignete Standort für die Brutbox

Gut aufgehoben ist die Brutbox in einem Fließgewässer, das kaum natürliche Fressfeinde beherbergt. Ein „Wald und Wiesenbach“, wie unser Mittelangerbach, bietet ideale Bedingungen. Auf kiesigem Untergrund sollte die Box etwa handbreit unter Wasser liegen. Dabei muss der Standort so gewählt sein, dass die Box auch bei winterlichen Wetterverhältnissen leicht zugänglich ist. Schließlich müssen die Eier regelmäßig kontrolliert und abgestorbene Exemplare aussortiert werden. Verbleiben mit Pilzen befallene Eier in der Brutbox, kann sich der Pilzbefall auch auf bisher gesunde Eier ausbreiten.


Befüllen und Pflege der Brutbox

In dem etwa ein Meter langen Rohr befindet sich ein Behälter aus gelochtem Aluminiumblech. Dieser ist in zehn Fächer unterteilt und mit einem Deckel, ebenfalls aus gelochtem Aluminiumblech, verschlossen.


Die Eier haben wir gleichmäßig über die Fächer verteilt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Eier im Augenpunktstadium, bis zum Schlüpfen sollte es daher nicht lange dauern. Wichtig während der gesamten Betreuung der Brutbox, ist die Kontrolle der Lufttemperatur. Denn bis maximal fünf Grad dürfen die Eier nur unter Wasser sortiert werden. Ansonsten könnten die Eier an der Luft gefrieren – und die Brut wäre dahin.


Ist die Brut schließlich geschlüpft, verlassen die jungen Bachforellen den Brutkasten selbstständig durch die Schlitze im Blech. In der Box bleiben nur noch Reste der Eier übrig.

Durch das Brutboxenprojekt können unsere Jugendlichen die jungen Bachforellen ein Stück weit auf ihrer Reise vom Ei zur Brut begleiten. Somit ist die Brutbox nicht nur ein Gewinn für das Ökosystem, sondern auch für die Fischerjugend.

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